18. August 2014
Gemeinsamer Rechtsanwalt bei Trennung und Scheidung – gibt es ihn wirklich?
Sachverhalt:
Ende 2008 suchte der beklagte Ehemann erstmals die klagende Rechtsanwältin auf und bat um eine familienrechtliche Beratung nebst überschlägiger Unterhaltsberechnung, weil er sich von seiner Ehefrau trennen wolle. Nachdem er im Januar 2009 der Anwältin mitgeteilt hatte, dass die Angelegenheit ruhen solle, wurde ihm eine Beratungsgebühr in Rechnung gestellt, die er auch beglich.
Weiter lesen29. Juli 2014
Sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen auch bei Betriebsratsmitgliedern zulässig. Abschluss eines Folgevertrags darf jedoch nicht wegen Betriebsratstätigkeit verweigert werden.
Auch die Arbeitsverträge von Betriebsratsmitgliedern können nach Maßgabe des § 14 Abs. 2 Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) wirksam ohne Sachgrund befristet werden. Die Weigerung des, nach Ablauf der Befristung mit dem Betriebsratsmitglied einen Anschlussvertrag abzuschließen, stellt aber eine unzulässige Benachteiligung dar, wenn sie wegen der Betriebsratstätigkeit erfolgt. Das Betriebsratsmitglied hat in einem solchen Fall einen Anspruch auf Abschluss eines Folgevertrags.
Weiter lesen28. Juli 2014
Arbeitszeugnis - Der Arbeitgeber ist gesetzlich nicht verpflichtet, das Arbeitszeugnis mit Formulierungen: „Dank und gute Wünsche“ abzuschließen.
Der Arbeitgeber ist gesetzlich nicht verpflichtet, das Arbeitszeugnis mit Formulierungen abzuschließen, in denen er dem Arbeitnehmer für die geleisteten Dienste dankt, dessen Ausscheiden bedauert oder ihm für die Zukunft alles Gute wünscht. Das einfache Zeugnis muss nach § 109 Abs. 1 Satz 2 GewO mindestens Angaben zu Art und Dauer der Tätigkeit enthalten. Der Arbeitnehmer kann gemäß § 109 Abs. 1 Satz 3 GewO verlangen, dass sich die Angaben darüber hinaus auf Leistung und Verhalten im Arbeitsverhältnis (qualifiziertes Zeugnis) erstrecken.
Weiter lesen27. Juli 2014
Verzicht des Arbeitnehmers auf Urlaubsabgeltung
Ist das Arbeitsverhältnis beendet und ein Anspruch des Arbeitnehmers gemäß § 7 Abs. 4 BUrlG auf Abgeltung des gesetzlichen Erholungsurlaubs entstanden, kann der Arbeitnehmer auf diesen Anspruch grundsätzlich verzichten. Gemäß § 13 Abs. 1 Satz 3 BUrlG kann von der Regelung in § 7 Abs. 4 BUrlG, wonach der Urlaub abzugelten ist, wenn er wegen Beendigung des Arbeitsverhältnisses ganz oder teilweise nicht mehr gewährt werden kann, zwar nicht zu Ungunsten des Arbeitnehmers abgewichen werden. Jedoch hindert diese Regelung nur einzelvertragliche Abreden, die das Entstehen von Urlaubsabgeltungsansprüchen ausschließen.
Weiter lesen26. Juli 2014
Bildung eines Arbeitsschutzausschusses – arbeitgeberseitige Pflicht?
§ 11 Satz 1 ASiG verpflichtet den Arbeitgeber in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten einen Arbeitsschutzausschuss zu bilden. Kommt er dieser Verpflichtung nicht nach, kann sich der Betriebsrat nach § 89 Abs. 1 Satz 2 BetrVG an die zuständige Arbeitsschutzbehörde wenden. Diese hat die Errichtung eines Arbeitsschutzausschusses nach § 12 ASiG anzuordnen und kann im Weigerungsfall eine Geldbuße verhängen (§ 20 ASiG). Dem Betriebsrat steht allerdings kein Initiativrecht zur Bildung eines Arbeitsschutzausschusses zu.
Bundesarbeitsgericht, Beschluss vom 15. April 2014, AZ: 1 ABR 82/12
25. Juli 2014
Scheidung - Verlangen eines Nutzungsentgeltes für die gemeinsame Wohnung
Für den Anspruch auf Nutzungsentgelt ist eine vorherige, hinreichend deutliche Aufforderung zu einer neuen Verwaltungs- und Benutzungsregelung für die im Miteigentum stehende Wohnung i. S. v. § 745 Abs. 2 BGB, erforderlich.
Möchte ein Ehepartner von seinem geschiedenen, in der gemeinsamen Wohnung verbliebenen Partner Entgelt für die alleinige Nutzung verlangen, muss die Aufforderung dergestalt deutlich sein, dass der andere Wohnungsteilhaber vor die Alternative "Zahlung oder Auszug" gestellt wird.
Weiter lesen24. Juli 2014
Reichen Kommunikationsprobleme zwischen den Eltern zur Auflösung der gemeinsamen elterlichen Sorge aus?
Nach Beschluss des OLG Hamm rechtfertigen aufgetretene Kommunikationsprobleme zwischen den Eheleuten keine Auflösung der gemeinsamen elterlichen Sorge. Das Kindeswohl stehe im Vordergrund und nicht der Ausgleich persönlicher Defizite zwischen den Eltern. Wie das OLG Hamm entscheiden hat, kann die gemeinsame elterliche Sorge nicht zur Regelung von Kommunikationsproblemen in der Beziehung der geschiedenen Kindeseltern aufgelöst werden. Sie ist vielmehr beizubehalten, wenn das Kindeswohl keine Abänderung erfordert.
Weiter lesen23. Juli 2014
Rechtlicher Vater schuldet Unterhalt, auch wenn er nicht der leibliche Vater ist
Wer seine - durch eine bestehende Ehe - gesetzlich zugeordnete Vaterschaft nicht wirksam angefochten hat und deswegen rechtlicher Vater ist, schuldet dem Kind auch dann Unterhalt, wenn unstreitig ist, dass er nicht der leibliche Vater ist. Das hat das OLG Hamm im Rahmen eines Verfahrenkostenhilfeverfahrens entschieden und insoweit die erstinstanzliche Entscheidung des Amtsgerichts Bottrop bestätigt.
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